GIRNE KALESI | FESTUNG KYRENIA
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Allgemeine Informationen
Bedeutende Kreuzfahrerburg, im 16. Jh. zur Festung ausgebaut. Andere Namen: Kyrenia Castle (engl.), Cerines (fränk.), Cyrenia (lat.).
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 35°20'29" N, 33°19'20" E
Höhe: 12 m ü. NN
Topografische Karte/n
nicht verfügbar
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
k.A.
Anfahrt mit dem PKW
Die Festung befindet sich unmittelbar am Hafen. Es empfiehl sich, auf dem großen Parkplatz vor Einfahrt in die Altstadt zu parken, weil es vor der Festung keine Parkplätze gibt. Der Zugang ist an der Ostseite zu finden.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
k.A.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Mai - September
täglich: von 9:00 - 18:30 Uhr

Oktober - April
täglich: von 9:00 - 16:00 Uhr
Eintrittspreise
ja
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
k.A.
Gastronomie auf der Burg
keine
Es gibt aber am benachbarten Hafen viele Restaurants
Öffentlicher Rastplatz
vor der Burg
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
k.A.
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
wenig geeignet
Bilder
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Grundriss
Grundriss Girne Kalesi
Quelle: Faltblatt des örtlichen Touristenbüro.
(durch Autor leicht aktualisiert)
Historie
Die Stadt Kyrenia war bereits in der Antike existent. Beim Aufstand des Rhapsomates 1092 nahm der kaiserlich byzantinische Feldherr Ioannes Dukas Kyrenia bei einem Überraschungsangriff ein.
Während der Auseinandersetzungen mit Richard Löwenherz 1191 brachte Isaak Komemnos seine Frau und seine Tochter auf der Burg in Sicherheit. Guido de Lusignan eroberte die Burg und nahm die Familie Isaaks gefangen. Kyrenia, wurde nicht zerstört.

Während der Regierungszeit König Johann d’Ibelins begann man von 1208 bis 1211 die Burg zu erweitern. Man nutzte dabei die Grundstruktur der byzantinischen Burg mit einer rechteckigen Grundform und vier flankierenden Ecktürmen und baute einen neuen Zugang, Türme mit hufeisenförmigem Grundriss und Bogenschützen-Schießscharten. Der Außenwall war mit fünfeckigen Bastionen besetzt.

1232 wurde die Burg von Johan d’Ibelin über ein Jahr lang belagert. Fünfzig Ritter und 1000 Soldaten aus der Lombardei verteidigten die Festung erbittert. Schließlich ergaben sie sich und verließen die Insel.

Die Siedlungen nahe der Burg waren bereits durch eine Stadtmauer gesichert, wie der deutsche Reisende Willbrand von Oldenburg 1212 beschrieb. Nach 1291 wurden die Nord- und die Ostseite der byzantinischen Zitadelle durch eine Verteidigungslinie aus qualitätsvollem Qua-dermauerwerk ersetzt. Dabei wurden zweietagige Wehr-gänge integriert. An der Südmauer wurde die byzantini-sche Mauer beibehalten, aber durch einen neuen Wehrgang verstärkt.

Bei einem Überfall der Genuesen im Jahre 1373 wurde die Burg nahezu komplett zerstört. Es gab intensive Kämpfe, bei denen sich die Verteidiger unter Johann von Lusignan erfolgreich gegen die Angriffe zur Wehr setzen. Viele der italienischen Angreifer kamen dadurch zu Tode, dass sie eine Zugbrücke betraten, die absichtlich offen geblieben war. Sie war so präpariert, dass sie die Personen, die auf ihr standen, in den Graben fallen ließ. Die Genuesen antworteten mit einer riesigen hölzernen Platt-form, die sie auf zwei parallel liegenden Galeeren befestigten und von der aus sie in die Festung feuerten. Letztendlich endete der Kampf mit einem Waffenstillstand im März 1374.

1460 flüchtete sich Königin Charlotte mit ihren Gemahl Ludwig von Savoyen in die Festung, als Jakob der Bastard versuchte, ihr die Krone zu entreißen. Jakob begann sofort die Burg zu belagern. Nach zweijähriger Belagerung musste sich die Burg ergeben. Charlotte und Ludwig hatten sie aber bereits vorher verlassen.

Nach der Übernahme der Regierungsgewalt durch die Venezianer 1489 bauten diese die Anlage ab 1520 zu einer modernen Festung um. Dabei wurde an der Nordseite der Zwinger zwischen der byzantinischen und der fränkischen Mauer mit Erde gefüllt. Die Westmauer wurde 1544 komplett erneuert. 1560 entstanden die Südwest- und die Südostbastion. Eine kleine byzantinische Kirche, die unmittelbar an der Außenseite der mittelalterlichen Burg gestanden hatte, wurde vom Ostwall bedeckt und als Zugangsweg zur Nordostbastion genutzt. Im Nordosten blieb der runde mittelalterliche Turm bestehen. Er erhielt lediglich neue Kanonenscharten.

Die Ottomanen übernahmen 1571 die Festung. Der Fes-tungskommandant übergab sie am 9. September ohne jegliche Verteidigung. Der Festungsbau-Ingenieur Savorgnano hatte bereits 1565 festgestellt, dass die Burg ungünstig gelegen und veraltet war.

1765 verschanzte sich der türkische Rebell Halil-Aga in der Burg. Er konnte sich lange gegen Truppen des Paschas behaupten, bis man ihn durch List schließlich überwältigen konnte.

Die von den Türken durchgeführten Veränderungen wurden während der britischen Kolonialzeit vollständig wieder entfernt. Während der Kolonialzeit waren in der Befestigung ein Gefängnis und eine Polizeischule untergebracht. Seit 1960 ist sie öffentlich zugänglich, allerdings wurde sie 1963 bis 1974 durch die griechisch-zypriotische Armee genutzt.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
    
  • Arbel, Benjamin - Venetian Cyprus and the Muslim Levant, 1473-1570. In: Cyprus, the Franks and Venice, 13th-16th Centuries. Variorum Collected Studies Series CS688. | Aldershot, Burlington, 2000
  • Arbel, Benjamin - A Royal family in republican Venice: The Cypriot Legacy of the Corner della Regina. In: Cyprus, the Franks and Venice, 13th-16th Centuries. Variorum Collected Studies Series CS688. | Aldershot, Burlington, 2000
  • Dreghorn, William - Girne Castle. | Nikosia, 1985
  • Edbury, Peter W. - Kingdom Of Cyprus and the Crusades 1191-1374. | New York, 2000
  • Hechelhammer, Bodo - Kreuzzug und Herrschaft unter Friedrich II. | Ostfildern, 2004
  • Hubatsch, Walther - Der Deutsche Orden und die Reichslehnschaft über Cypern. Nachrichten der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, I. Philologische Klasse Jahrgang 1955, Nr. 8. | Göttingen, 1955
  • Hübner, Sabine - Der Klerus in der Gesellschaft des spätantiken Kleinasiens. | Wiesbaden, 2005
  • Maier, Franz Georg - Cypern. Insel am Kreuzweg der Geschichte. | Stuttgart, 1964
  • Molin, Kristian - Unknown Crusader Castles. | New York, London, 2001
  • Müller, Hans - Der Longebardenkrieg auf Cypern 1229-1233 mit besonderer Berücksichtigung der Gestes des Chiprois des Phelippe de Novaire. | Halle, 1890
  • Reinhards, Johann Paul - Vollständige Geschichte des Königreichs Cypern. | Erlangen, 1799
  • Ross, Ludwig - Reisen nach Kos, Halikarnassos, Rhodos und der Insel Cypern. | Halle, 1852
  • Runciman, Steven - Geschichte der Kreuzzüge. | München, 1960
  • Schneider, Andreas - Zypern. | Ostfildern, 2005
Webseiten mit weiterführenden Informationen
  • k.A.
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