STAROKOSTJANTYNIWSKYJ SAMOK | BURG STAROKOSTJANTYNIW
 Weltweit | Europa | Ukraine | Chmelnyzka oblast | Starokostjantyniwskyj rajon | Starokostjantyniw

Klicken Sie in das Bild, um es in voller Größe ansehen zu können!
Allgemeine Informationen
Polnischer Adelssitz aus der Mitte des 16. Jahrhundert. Die Anlage bestand aus dem zusammenhängenden Komplex des Südturms, Palas und der Hofkirche, von welchem sich eine mit einem überdachten Wehrgang versehene Mauer ovalförmig nach Nordwesten zog. Die Mauer hatte drei viereckige, zweigeschossige Türme (davon zwei Tortürme) und einen eingeschossigen Rundturm (Südturm). Auf dem Gelände der Burg standen verstreut sechs weitere (hölzerne ?) Gebäude. Die Burg wurde im Südosten vom breiten Fluss Slutsch und von allen anderen Seiten von einem künstlichen Wassergraben gesichert. Ursprünglich waren die Hofkirche und der Komplex aus dem Südturm und dem angebauten Flügel mit polnischer Attika nur durch eine Mauer verbunden. Wahrscheinlich wurde um 1636 der dazwischen liegende Palasflügel errichtet. Erhalten haben sich der Komplex des Südturms, Palas und der Hofkirche, das Erste Geschoss des Südwesttorturms, die zwischen dem Komplex und dem Torturm verlaufende Südmauer sowie weiterer Rest der Südmauer am Torturm. Die Mauern hatten eine Stärke von 1,5 m und eine Höhe von 5,8 m. Die Burg hatte fünf Türme. Für die Konservation und Restauration der Burg und der Kirche mit Wehrturm werden 30. Mio. UAH (ca. 3 Mio. Euro) aus dem Staatsbudget benötigt, auf welche die Gemeinde jedoch seit Jahren wartet.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 49°45'29.0" N, 27°13'39.0" E
Höhe: 260 m ü. NN
Topografische Karte/n
nicht verfügbar
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
Jegliche Mauern und Türme der Burg, von denen man einen sehr schönen Ausblick gewinnen kann, sind frei bekletterbar, jedoch stellenweise sehr hoch - es besteht Absturzgefahr!
Zudem sollte man schwindelfrei sein.
Anfahrt mit dem PKW
Starokostjantyniw erreicht man von Chmelnyzkyj über die H03 Richtung Shytomyr. Die Straße führt direkt ducht die Stadt. Nach der Brücke über den Fluss Slutsch an der ersten Gabelung nach rechts, auf der gleich darauf folgenden Gabelung nach links der Straße folgen. An der dritten Kreuzung nach rechts abbiegen und der Straße folgen - sie führt direkt zum Torturm der Burg.
Kostenfreie Parkmöglichkeiten vor dem Torturm und in Nähe des Geländes der Burg.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
k.A.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Außen- und Hofbesichtigung jederzeit möglich.
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
keine
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
k.A.
Bilder
Klicken Sie in das jeweilige Bild, um es in voller Größe ansehen zu können!
Grundriss
Grundriss Burg Starokostjantyniw
Quelle: Sharikow, N. L. - Pamjatniki gradostroitelstwa i architektury Ukrainskoj SSR | Kiew, 1983-1986
(durch Autor leicht aktualisiert)
Historie
Ende 12./Anfang 13. Jh. Auf dem Gelände der Burg besteht eine Wall-Graben-Befestigung einer altrussischen Stadt des Bolochower Landes.
1. Hälfte d. 13. Jh. Wird die Wall-Graben-Befestigung vermutlich durch den Kiewer Fürsten Danylo Halytzkyj zerstört.
1561 - 1571 Die Burg wird durch den polnisch-lithauischen Fürsten Konstanty Wasyl Ostrogski errichtet.
seit 1575 Die Burg wurde 75mal von Tataren erfolglos belagert.
1603 Ein Duell entfacht zwischen Aleksander und Janusz Ostrogski den beiden Söhnen des Fürsten Konstanty W. Ostrogski. Aleksander verschanzte sich in der Burg, Janusz schoss vom nahegelegenen Wehrturm aus.
1618 Die Burg hält der Belagerung durch eine 30.000-Mann starke Tatarenarmee, welche zu dieser Zeit in Podolien eingedrungen war, stand.
ab 1620 Die Burg gehört den russisch-lithauischen Fürsten Zaslawski.
1636 Einer Beschreibung nach war die Burg zu dieser Zeit in einem reparaturbedürftigen Zustand. Um diese Zeit wird der Bau zwischen dem Turm und der Kirche errichtet.
1648 Während der Befreiungskriege nimmt ein Kosakenheer die Burg ein.
26.06.1649 Der Hetman Bohdan Chmelnyzkyj weilt auf der Burg.
ab 1654 Die Burg gehört den lithauisch-polnischen Magnaten Sanguszkowie.
1673 Der Hetman Petro Doroschenko richtet auf der Burg eine Garnison ein.
1675 Ein türkisch-tatarisches Heer scheitert an der Einnahme der Burg.
ab 1682 Die Burg gehört den polnischen Fürsten Lubomirscy.
18. Jh. Die Burg verliert an wehrtechnischer Bedeutung und wird größtenteils wegen der Nutzung als örtlicher Steinbruch abgetragen.
1905 Eine Polizeigarnison wird auf der Burg eingerichtet.
15.01.1929 Die Burg wird zum staatlichen historisch-kulturellen Schutzgebiet erklärt.
1930 Eine Expertengruppe der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine untersucht die Burg und ihr Gelände und erarbeitet einen Restaurationsplan. Auf der Burg wird ein Museum eingerichtet.
1944 Beim Vormarsch der Roten Armee erleidet die Burg schwere Schäden. Das Dach der Kirche wird vollständig zerstört.
1954 Das historisch-kulturelle Schutzgebiet der Burg wird aufgehoben, die Bestände des Burgmuseums den Museen in Mohyliw-Podilskyj, Ostrog und Tscherniwzi (Czernowitz) übergeben. Die Anlage wird der landwirtschaftlichen Nutzung übergeben (d. h. es werden Lagerräume eingerichtet).
1990er Experten des Instituts "Ukrprojektrestawrazija" untersuchen die Burg. Es folgten "Restaurationsarbeiten", unter welchen die Burg nur beschädigt wurde. Der Palas wurde mit Betonplatten gedeckt, welche nicht auf die Tragfähigkeit der Mauern abgestimmt waren. Das Dach wurde nur teilweise wiederhergestellt. Der Bauschutt wurde in den Gewölben abgeladen. Die nicht konservierten Fresken der Kirche begannen zu bröckeln. Letztendlich verschwanden die staatlichen Gelder in dunklen Kanälen. Es wurden Strafverfahren eingeleitet.
2001 - 2008 Unter der Leitung der kiewer Archäologin Larisa Winogrodskaja wurden fachgerechte Grabungen auf dem Gelände der Burg durchgeführt. Dabei wird die Wall-Graben-Befestigung des 12./13. Jh's nachgewiesen.
2008 Vom Staat werden 3 Mio. UAH (etwa 300.000 Euro) für die Restauration der Burg bereitgestellt. Der Torturmrest wird von der Hofseite her verputzt. Es werden Sicherungsarbeiten durchgeführt.
September 2011 Die Gemeinde ruft eine Bürgerspendenaktion unter dem Motto "Gib der Burg eine Zukunft" aus. Nach dem Stand vom 14.03.2012 sind bereits 14.062 UAH (etwa 1.406 Euro) zusammengekommen.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Iwtschenko, A. & Parchomenko O. - Urkajina. Fortezi, samky, palazi... Putiwnyk | Kyjiw, 2010
  • Sharikow, N. L. - Pamjatniki gradostroitelstwa i architektury Ukrainskoj SSR | Kiew, 1983-1986
Webseiten mit weiterführenden Informationen
  • k.A.
zurück nach oben | zurück zur letzten besuchten Seite Download diese Seite als PDF-Datei
Alle Angaben ohne Gewähr! | Die Bilder auf dieser Webseite unterliegen dem Urheberrecht! | Letzte Aktualisierung dieser Seite: 17.01.2015 [CR]