CASTILLO DE BELLVER
 Weltweit | Europa | Spanien | Balearische Inseln | Mallorca | Palma de Mallorca


Klicken Sie in das jeweilige Bild, um es in voller Größe ansehen zu können!
Allgemeine Informationen
Das in seiner Konstruktion einzigartige Castell - rund mit einem ebensolchen Innenhof, zweistöckig, mit drei großen, an den Ring angelehnten Türmen sowie drei ebensolchen kleineren Tourellen und außerdem einem 7 Meter vorgelagerten Bergfried von 33 Metern Höhe, der mit dem Hauptbau durch eine Bogenbrücke verbunden ist - erinnert stark an das Castel del Monte in Apulien (Italien), sowohl vom Bauplan als auch von der Topologie her. Topologisch weist auch das spätere Coca in Zentralspanien gewisse Ähnlichkeiten auf.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 39°33'49.0" N, 2°37'09.0" E
Höhe: 109 m ü. NN
Topografische Karte/n
nicht verfügbar
Kontaktdaten
Castell de Bellver | ESP-07014 Palma
Tel: +34 0971 735065 | Fax: +34 0971 454373 | E-Mail: castelldebellver@palma.es
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
k.A.
Anfahrt mit dem PKW
Fährt man in Palma die Avenida am Hafen entlang in westlicher Richtung, so ist die Zufahrt zur Burg, die oberhalb der Stadt in einem parkähnlichen Wald liegt, mit lila farbenen Hinweisschildern ausgewiesen. Achtung! Zufahrt ist anfänglich in Palma kompliziert!
Kostenlose Parkplätze an der Burg auf dem Bergplateau.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
k.A.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
April - September
Montag: von 8:30 Uhr - 13:00 Uhr
Dienstag - Samstag: von 8:30 - 20:00 Uhr
Sonntag: von 10:00 - 20:00 Uhr

Oktober - März
Montag: von 8:30 Uhr - 13:00 Uhr
Dienstag - Samstag: von 8:30 - 18:00 Uhr
Sonntag: von 10:00 - 18:00 Uhr
Bitte prüfen Sie hier die aktuellen Öffnungszeiten.
Eintrittspreise
Erwachsene: 4,00 EUR
Ermäßigt: 2,00 EUR
Bitte prüfen Sie hier die aktuellen Eintrittspreise.
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
k.A.
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
k.A.
Bilder
Klicken Sie in das jeweilige Bild, um es in voller Größe ansehen zu können!
Grundriss
Grundriss Castillo de Bellver
  1. Kernburg
  2. Talus
  3. Albarrana Turm
  4. Zugang
  5. Artilleriebastion
Quelle: Leonardy, Heribert J. & Kersten, Hendrik - Burgen in Spanien, Eine Reise ins spanische Mittelalter | Darmstadt, 2002 | S. 99
(durch Autor leicht aktualisiert)
Historie
Jaume I. (auch Jaime oder Jacob), König von Aragon und Eroberer der Balearen, starb im Jahre 1276. Sein Königreich hatte er unter seine Söhne Pedro und Jaume aufgeteilt. Jaume erhielt Mallorca und weitere Gebiete. Er nannte sich Jaume II. von Mallorca. Er gewann den Baumeister Ponc Dercoli aus dem Rossiillon für die Aufgabe, ihm ein Stadtschloss und eine Sommerresidenz zu bauen. Die Sommerresidenz entstand auf einem Hügel außerhalb der Stadt. Sie wurde nach einem vorgegebenen Bauplan in einem Zuge errichtet. Der Zeit und den Umständen entsprechend erhielt die Sommerresidenz nach außen den Charakter einer Burg. Vier Außentürme flankieren den kreisrunden Bau. Der Hauptturm, der Torre de L'Homenatge ist als Albarrania-Turm gebaut. Er steht auf einem Felssockel in einem um ihn herum gelegten Trockengraben einige Meter vor dem Hauptbau. Er ist nur mit einer Brücke mit der Burg verbunden. 1309 war mit dem Bau der Burg bereits begonnen worden. Jaume II. starb aber bereits 1311. Er wird die Fertigstellung der Residenz nicht mehr erlebt haben. Das erste Dokument, das davon spricht, dass das Schloss bewohnt wird, stammt schon aus der Zeit des Königs Sancho von 1314. Um die Anlage herum wurde ein Burggraben ausgehoben. Er war 1330 fertig gestellt.

Nicht die Außenansicht, sondern der innere Aufbau der Burg macht sie zu einem wichtigen Bauwerk der Europäischen Gotik. Der Hof der Burg ist ebenso die die Außenfassade nahezu kreisrund. Der so genannte Waffenhof ist von einer zweietagigen Galerie von gotischen Bögen umgeben, die die Räume der Burg erschließen. Der Kunsthistoriker Durliat sieht Parallelen zu gotischen Bauten in Salerno und Almafi in Italien. Die Galerie im OG ist mit einem Kreuzgewölbe versehen. Unter der Hoffläche befindet sich eine Filterzisterne.

Nachdem 1343 Mallorca wieder in das Königreich Aragon eingegliedert worden war, wollten sich der Bürgermeister von Palma und einige Mitstreiter nicht ergeben und verteidigten die Burg hartnäckig gegen den königlichen Beauftragten Bernat Sord. Schließlich mussten Sie die Burg aber an den König von Aragon, Pedro IV. übergeben. Er nutzte die Gebäude als Gefängnis für die Mitglieder der königlichen Familie von Mallorca. 1395 wurde das Schloss nochmals als Residenz genutzt, als die Familie des Königs von Aragon während einer Pestepidemie als Zufluchtsort nutzte. Später diente es aber wiederum als Gefängnis.

1521 wurden in der Burg die Adeligen, die sich hierher geflüchtet hatten, von den aufständischen Bauern, den Germanios, belagert. Sie wurde durch die Aufständischen erstürmt. Nach der Niederschlagung des Bauernaufstandes wurden die Rädelsführer wieder in Bellever eingekerkert.

Mitte des 16. Jahrhunderts erhielt die Burg einen für die Nutzung von Artillerie ausgelegten äußeren Befestigungsring. Im Zusammenhang mit diesen Bauarbeiten wurden die Zinnen des Hauptturmes und der Burg abgebrochen.

1821 brachte man während einer Gelbfieberepidemie die staatliche Münze im Schloss unter. Die Nutzung der Burg als Gefängnis dauerte bis in die Franco Zeit. Im Verlaufe des spanischen Bürgerkrieges wurden hier 800 Gefangene fest gehalten. Nach dem Ende der Franco Diktatur fanden hier die Feierlichkeiten zur Konstitution des Allgemeinen Interinsulären Rates statt.

Seit 1976 befindet sich im Schloss das Museum für Stadtgeschichte.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Leonardy, Heribert J. & Kersten, Hendrik - Burgen in Spanien, Eine Reise ins spanische Mittelalter | Darmstadt, 2002 | S. 98 ff
  • Santisteban, Josep Merino - Libro de los castillos. Illes Balears | Palma, o.J.
  • Strelocke, Hans - Mallorca, Menorca | Köln, 1981
Webseiten mit weiterführenden Informationen
zurück nach oben | zurück zur letzten besuchten Seite Download diese Seite als PDF-Datei
Alle Angaben ohne Gewähr! | Die Bilder auf dieser Webseite unterliegen dem Urheberrecht! | Letzte Aktualisierung dieser Seite: 31.05.2016 [CR]