RECINTO ABALUARTADO DE BADAJOZ | STADTBEFESTIGUNG BADAJOZ
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Allgemeine Informationen
Lage Die Stadtbefestigung von Badajoz ergänzte die weitläufige maurische Alcazaba und schützte die wachsende Stadt am Fuß der Burg bei den häufigen Kämpfen zwischen Spanien und Portugal. Im 17. Jahrhundert wurden die mittelalterlichen Stadtmauern durch ein System von Bastionen und Gräben nach Vaubanschem Vorbild ersetzt und an die weiter verstärkte Alcazaba angeschlossen. Die Festung hielt in den folgenden Jahrhunderten erfolgreich allen Angriffen stand. Die einzige erfolgreiche Erstürmung gelang erst den Briten unter Wellington gegen französische Verteidiger 1812.
Unterhalb der mittelaltelrichen Alcazaba in einem Dreieck zwischen den Flüssen Guadiana und Rivilla.
Nutzung Die erhaltenen Bastionen und Gräben dienen heute teils als öffentliche Parkanlagen. Einzelnen Bastionen wurden im Inneren bebaut und beherbergen heute eine Polizeipräfektur, Parkplätze, Sportnanlagen und das städtische Kongresszentrum.
Bau/Zustand Gut erhalten und zum Teil in neuer Nutzung.
Typologie Stadtbefestigung
Sehenswert
  • Unbedingt sehenswert sind die gut erhaltenen Bastionen und Tore, die zum Teil heute noch Geschoßspuren tragen. An der Puerta de la Trinidad haben archäologische Grabungen Teile der früheren mittelalterlichen Stadtmauer und eines Stadttors zu Tage gefördert.
Bewertung Hervorragend erhaltene und dokumentierte Festungsanlagen mit reicher Geschichte.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 38°52'49.3"N 6°57'54.4"W
Höhe: 184 m ü. NN
Topografische Karte/n
Bastion San Pedro auf der Karte von OpenTopoMap
Kontaktdaten
https://www.aytobadajoz.es/es/ayto/portada
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
k.A.
Anfahrt mit dem PKW
Badajoz liegt an der von Madrid kommenden Autovía A-5. Bis zur portugiesischen Grenze sind es ca. 15 Minuten. Die benachbarte Festungsstadt Elvas auf der portugiesischen Seite ist in etwa einer halben Stunde zu erreichen.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
k.A.
Wanderung zur Burg
Die Alcazaba und Festung von Badajoz sind im Rahmen eines ausgedehnten Stadtrundgangs gut zu erkunden.
Öffnungszeiten
ganztägig offen
Eintrittspreise
kostenlos zugänglich bis auf das archäologische Museum
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
diverse Lokale in der Altstadt direkt vor den Mauern der Alcazaba
Öffentlicher Rastplatz
Ja
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
gute Beschilderung mit Schautafeln und Informationstexten, Spielplatz im Park der Alcazaba
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
die Bastionen sind von außen über öffentliche Fuß- und Parkwege gut zu besichtigen, auf den Bastionen selbst für Rollstuhlfahrer teils eingeschränkter Zugang
Bilder
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Grundriss
Grundriss der Stadtbefestigung Badajoz mit Vorschlag für Rundweg zur Besichtigung der Anlagen.
Quelle: Infotafeln in Badajoz
Grundriss des Hornwerks am Kopf der Brücke über den Guadiana Fluss.
Quelle: Infotafeln in Badajoz
Historie
875 - Abd al-Rahman Ibn Muhammad Ibn Marwan Ibn Yunus al-Yilliqi al-Maridi ein rebellischer Muslimführer gründet Badajoz als Zentrum seiner Herrschaft, nachdem er sich mit anderen Anführern überworfen hat. Seine Nachfolger erweitern die Befestigungen und machen Badajoz zu einem der mächtigsten maurischen Königreiche auf der iberischen Halbinsel.

1551 - die Puerta de Palmas wird als monumentales Stadttor und Zugang zur Brücke über den Guadiana errichtet und später in die modernen Festungsanlagen integriert.

1680 - Um die Verteidigung von Badajoz auch gegen modernere Feuerwaffen zu stärken, befiehlt der Graf von Montijo, Oberbefehlshaber der Extremadura befiehlt die mittelalterlichen Stadtmauern abzureißen und durch eine bastionierte Festungsmauer zu ersetzen. Die mittelalterliche Alcazaba wird gleichzeigit verstärkt und in das neue Festungswerk nach dem Vorbild Vaubans integriert. Die Festungsmauern bilden dabei ein Verteidigungsystem, das ein herausragendes Beispiel militärischer Technik darstellt. Die Mauer erhält acht Bastionen, die alle im Süden angeordnet sind da die Verteidigung im Norden durch die Flüsse Guadiana und Rivilla gesichert ist. Die Bastionen heißen von Ost nach West: 1) San Pedro neben der Puerta de Mérida.
2) La Trinidad mit dem gleichnamigen Tor.
3) Santa María oder de la Laguna, wo später das College "Los Pinos" gebaut wurde.
4) San Roque, wo Mitte des letzten Jahrhunderts die alte Stierkampfarena gebaut wurde und heute die Kongresshalle steht.
5) San Juan oder de la Bomba, wo sich im 17. Jahrhundert die Kavallerie-Kaserne befand. Dieses Bollwerk existiert heute nicht mehr.
6) Santiago, wo es ein Pulvermagazin gab. Später wurde dort das Denkmal für General Menacho aufgestellt, der sein Leben verlor, als er die Stadt vor den Franzosen verteidigte, und wo sich derzeit der gleichnamige Parkplatz befindet.
7) San José, wo sich das Polizeipräsidium befindet.
8) San Vicente, wo die Kunst- und Handwerksschule "Adelardo Covarsí" gebaut wurde, heute das Polytechnische Institut.
Dazu kommen seinerzeit verschiedene Hornwerke und Lünetten, Halbbastionen, Gräben, Glacis, Steilwände und Gegenkarpen, Kanonenboote auf dem Fluss, Kaponieren, überdachte Passagen, eckige Wachkästen und andere Elemente. Die drei ursprünglichen Haupttore der Festung waren die von La Trinidad, El Pilar und Puerta Nueva oder de Palmas.

1705 - Vom 12. bis 16. Oktober setzen die anglo-portugiesischen Truppen Badajoz einem verheerenden Angriff aus: mehr als zehntausend Kanonenkugeln, mehr als sechshundert Mörsergranaten regnen auf die Stadt und ihre Befestigungen. Badajoz hält jedoch stand.

1811 - Während der napoleonischen Feldzüge auf der iberischen Halbinsel marschieren die Franzosen am 11. März in Badajoz ein und mehr als 7000 Verteidiger legen ihre Waffen nieder. Es ist das erste Mal nach über vier Jahrhunderten und rund 20 Angriffen, seit die Portugiesen es 1386 eroberten, dass die Stadt einem Feind zum Opfer fällt. Noch im Mai versucht ein britisches Expeditionskorps unter General Beresford Badajoz zurückzuerobern, bricht die Belagerung nach der Schlacht bei Albuera wegen sich nähernder französischer Entsatztruppen jedoch ab.

1812 - Feldmarschall Wellingtons britisch/spanisch/portugiesisches Heer belagert mit 27.000 Mann knapp 5000 Franzosen in der Festung Badajoz, um mit der Rückeroberung dieser Grenzstadt die südliche Hauptroute nach Lissabon zu sichern. Nach drei Wochen Belagerung und Beschuss stürmen die Briten mehrere Breschen in den Mauern. Mit rund 4800 Toten, Verwundeten und Vermissten ist die Schlacht für die Briten eine der verlustreichsten in den napoleonischen Kriegen. Nach der Eroberung plündern, morden und vergewaltigen britische Truppen in der Stadt, ehe die militärische Führung die Ordnung wieder herstellen kann. Bis heute ein Tiefpunkt der Geschichte der britischen Armee.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Rawson, Andrew - The Peninsular War - A Battlefield Guide | Barnsley 2009
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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  • [19.12.2020] - Neuerstellung.
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