WEISSENBURG
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Allgemeine Informationen
Konservierte Ruine der Stammfeste der Herren von Weissenburg über dem gleichnamigen Ortsteil der Gemeinde Därstetten. Sichtbar sind noch mehrere Meter hohe Reste der südlichen Ringmauer und des Rundturms. Die 1278 erstmals erwähnte Burg wurde im 15. Jhdt. aufgegeben.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 46° 39' 30.13" N, 07° 28' 24.19" E
Höhe: 773 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 602.660 / 167.460
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Därstetten liegt im Niedersimmental, 15 km westlich von Spiez. Von Bern her der Autobahn A6 bis zur Verzweigung Lattigen (kurz vor Spiez) folgen und hier weiter auf der 6b und danach auf der Hauptstrasse das Niedersimmental aufwärts bis zum Ortsteil Weissenburg (Parkmöglichkeiten). Der Burghügel mit der Ruine erhebt sich unmittelbar westlich der Ortschaft und ist über ein steiles Strässchen erreichbar.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Mit der Bahn ab Bern bis Spiez, hier auf den Regionalzug in Richtung Zweisimmen mit Halt in Weissenburg umsteigen. Vom Bahnhof aus ist die Burg in rund 10 Minuten zu Fuss erreichbar.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Weissenburg
Quelle: Von Fischer, Rudolf - Die Burgen und Schlösser des Kantons Bern: Berner Oberland, II. Teil | Basel, 1939 | S. 76 | bearbeitet von O. Steimann, 2009
Historie
Wo der Bunschbach in die Simme mündet, erhebt sich ein steiler, gegen drei Seiten hin natürlich geschützter Hügel. Auf diesem errichtete spätestens im 13. Jhdt. ein lokales Adelsgeschlecht seinen namengebenden Stammsitz – die Weissenburg. Auf der ungeschützten Westseite des Areals wurde ein Burggraben ausgehoben, über dem sich ein Rundturm als zentraler Bau der Anlage erhob. Östlich daran schloss ein weiter, mit einer mächtigen Ringmauer bewehrter Burghof an. Südlich des Turms befand sich älteren Darstellungen zufolge ein Tor in der Sperrmauer, welche die Hügelflanke einst bis zur Simme hinunter geschützt haben muss. Denn auf den Geländeterrassen östlich der Wehranlage stand anstelle der heutigen Wohnhäuser im Mittelalter ein kleines Burgstädtchen. Die Häuserzeilen lassen den einstigen Grundriss noch erahnen.

In einer 1175 ausgestellten Urkunde werden im Gefolge des Herzogs Berchtold IV. von Zähringen die Herren von Weissenburg erstmals genannt. Sie dürften dem lokalen Adel des Berner Oberlands entstammen und waren vielleicht mit den Herren von Erlenbach verwandt, die damals zu den einflussreichen Familien im Niedersimmental zählten. Mit dem Aussterben der Zähringer (1218) versuchten diese Geschlechter, ihre Position rasch zu verbessern. Um 1250 dehnten die Weissenburger ihre Herrschaft auf Wimmis aus. Rudolf III. von Weissenburg, der ab 1259 in Erscheinung tritt, baute die Burg am Talausgang bedeutend aus. Ausserdem brachte er sich durch Heirat in den Besitz der Herrschaften Rothenfluh und Balm und verfügte auch über die ehemalige Reichsburg Weissenau bei Unterseen. 1278 wird auch die Weissenburg selbst in den Quellen erstmals ausdrücklich erwähnt.
Rudolf III. war jedoch ein streitbarer Geselle. Er suchte die Nähe zu den Habsburgern und machte sich die aufstrebende Stadt Bern zum Feind. Um 1288 verloren er und seine Verbündeten bei Wimmis ein Gefecht gegen die Berner, die daraufhin plündernd durch das Niedersimmental zogen. Zehn Jahre später fiel Rudolf wegen Landfriedensbruch auch bei den Habsburgern und den Grafen von Neu-Kyburg in Ungnade – in dieser Fehde verlor er 1298 die Burgen Rothenfluh und Weissenau. 1303 war es wiederum Bern, das gegen den Weissenburger Krieg führte, Wimmis diesmal aber erfolglos belagerte.

Rudolfs Sohn, Johann der Ältere von Weissenburg, dehnte seine Herrschaft zunächst auf Unterseen, die Talschaft Hasli sowie die Burgen Oberhofen und Unspunnen aus. Aber auch gegen ihn führte Bern Krieg und zwang ihn 1334 zu einem Burgrechtsvertrag, der auch die Weissenburg umfasste. Mit Johann dem Jüngeren starb 1368 der letzte Freiherr von Weissenburg. Das Erbe fiel an seinen Schwager Thüring von Brandis.
Die Brandis lösten, nachdem sie sich einen Teil des grossen Erbes der Grafen von Toggenburg gesichert hatten, ihre Besitzungen im Berner Oberland um die Mitte des 15. Jhdts. auf. Als Käufer trat Bern auf, das die Burg Wimmis zum Verwaltungssitz für das Niedersimmental machte. Wie andere Wehranlagen der Region verlor die Weissenburg nun jegliche Bedeutung und wurde dem Zerfall überlassen. Ihre Mauern dienten wohl auch als Steinbruch. Der lokalen Überlieferung zufolge sollen das Wirtshaus und das Doktorhaus im Ort aus Steinen der Burg erbaut worden sein.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 114
  • Von Fischer, Rudolf - Die Burgen und Schlösser des Kantons Bern: Berner Oberland, II. Teil | Basel, 1939 | S. 72-80
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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