REFUGIUM SISSACHERFLUH
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Allgemeine Informationen
Schwer einzuordnendes, wahrscheinlich hochmittelalterliches Refugium auf dem Gipfelplateau der markanten Sissacherfluh. Von der sehr weitläufigen Anlage sind ein konservierter Rest der Ringmauer mit einer Toranlage und einem Eckturm sichtbar.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 28' 51.49" N, 07° 49' 06.49" E
Höhe: 700 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 628.630 / 258.980
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Sissach liegt 6 km östlich von Liestal im Ergolztal, direkt an der Autobahn A2. Im Dorf bergseits abbiegen in die Rheinfelderstrasse in Richtung Nusshof bzw. Wintersingen. Dieser bis auf die Passhöhe folgen, wo rechts ein Strässchen hinauf zur Sissacherfluh abzweigt (an Sonn- und Feiertagen für den Autoverkehr gesperrt). Parkplätze auf der Sissacherfluh oder bei der 500 Meter nordwestlich davon gelegenen Busstation.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Sissach ist per Bahn ab Basel, Liestal oder Zürich gut erreichbar. Vom Bahnhof mit der Buslinie 106 in Richtung Wintersingen bis zur Haltestelle Sissacherfluh. Ab hier ist die Wehranlage über ein Strässchen in rund 10 Minuten erreichbar.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
Die Bergwirtschaft Sissacherfluh liegt mitten im Burgareal:
www.sissacherfluh.ch
Öffentlicher Rastplatz
Feuerstelle auf dem Burggelände
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Sissacherfluh
Quelle: Meyer, Werner - Burgen von A bis Z: Burgenlexikon der Regio | Basel, 1981 | S. 129 | bearbeitet von O. Steimann, 2008
Historie
Bodenfunde belegen, dass das Plateau der Sissacherfluh bereits in der Jungsteinzeit von Jägern und Sammlern aufgesucht wurde. Auf dem westlichen Teil der Gipfelfläche entstand noch in prähistorischer Zeit eine Siedlung, vermutlich ein keltisches Oppidum der sogenannten Latène-Kultur. Wann und von wem die Fluh schliesslich in ein befestigtes Refugium verwandelt wurde, ist unbekannt. Im Hinblick auf die ähnlichen Nachbaranlagen von Burgenrain (Sissach) und Burghalden (Liestal) ist eine Entstehungszeit im 9. oder 10. Jhdt. wahrscheinlich, doch fehlen entsprechende Kleinfunde fast gänzlich.

Die mittelalterliche Wehranlage umfasste eine Gesamtfläche von 2,8 Hektaren und war auf der Nord-, Ost und Südseite von einer 2 Meter dicken und 400 Meter langen Wehrmauer umgeben. Das zweischalige Mauerwerk war innen mit Erde aufgefüllt und verfügte in regelmässigen Abständen über Treppenabsätze, die wohl den Aufstieg zu einem Wehrgang ermöglichten. In der nordöstlichen Ecke der Anlage stand ein turmartiges Gebäude, 40 Meter westlich davon befand sich die Toranlage. Ein weiteres, äusseres Tor konnte nördlich davon nachgewiesen werden. Da es mit den anderen Teilen der Wehranlage in keiner Verbindung steht, könnte es sich um den Rest einer nie vollendeten Erweiterung handeln.
Denkbar wäre, dass die Anlage zur Zeit der Ungarneinfälle (um 900) als Fluchtburg errichtet wurde. Die Häufung solcher Wehrbauten im Umland von Sissach deutet auf die Wichtigkeit dieses Ortes als frühes Zentrum des 835 erstmals erwähnten «pagus Sisigauensis» hin.

In der Neuzeit wurde auf dem westlichen Teil des Gipfelplateaus eine Hochwacht eingerichtet, die ins allgemeine eidgenössische Warnsystem des 17. und 18. Jhdts. eingebunden war. Die doppelte Wall- und Grabenanlage, welche die Hochwacht schützt, ist aber wahrscheinlich älter und könnte schon zur Zeit des Refugiums einen feudalen Wohnbezirk vom übrigen Areal abgetrennt haben.
1936 wurden auf der Sissacherfluh umfangreiche Ausgrabungen durchgeführt. Die dabei entdeckten Mauerreste wurden teilweise konserviert.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 91
  • Heyer, Hans-Rudolf - Die Kunstdenkmäler des Kantons Basel-Landschaft, Bd. III: Der Bezirk Sissach | Basel, 1986 | S. 283-285
  • Meyer, Werner - Burgen von A bis Z: Burgenlexikon der Regio | Basel, 1981 | S. 128-129
  • Siegrist-Frey, Georg et alt. (Red.) - Heimatkunde Sissach | 2. überarb. Aufl. | Liestal, 1998 | S. 75-77
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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