BURGSTELLE SCHLOSSBUCK
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Allgemeine Informationen
Burgstelle mit markanter Wall- und Grabenanlage im Wald östlich von Henggart. In vergangenen Jahrzehnten zutage getretene Mauerreste sind heute wieder zugedeckt. Die Burg war möglicherweise ein Sitz der ab 1228 nachweisbaren Herren von Henggart.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 33' 54.80" N, 08° 41' 25.54" E
Höhe: 450 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 694.210 / 269.030
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
Das gesamte Burgareal ist dicht überwachsen und daher kaum begehbar.
(Stand 2012)
Anfahrt mit dem PKW
Die Burgstelle liegt unmittelbar neben der Nationalstrasse A4 zwischen Winterthur und Andelfingen. Die Ausfahrt Henggart benützen und der Hauptstrasse nach Osten in den Wald folgen. Die erste ungeteerte Seitenstrasse auf der Nordseite führt nach 60 Metern direkt am Burghügel vorbei.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab Winterthur oder Schaffhausen mit der S-Bahn (Linie 33) nach Henggart. Die Burgstelle liegt rund 400 Meter östlich des Bahnhofs.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Schlossbuck
Quelle: Zürcher Denkmalpflege - 11. Bericht: 1983-1986 | Zürich/Egg, 1995 | S. 55 | bearbeitet von O. Steimann, 2008
Historie
Die Entstehung und Geschichte der Burganlage «Schlossbuck» bei Henggart sind weitgehend ungeklärt. Der ovale Burghügel ist Teil eines Moränenzugs östlich des Dorfes, seine bebaubare Oberfläche misst rund 11 x 24 Meter. Die Anlage ist rundum von einem Graben und einem Wall umgeben. Letzterer weist auf der Süd- und Nordseite je eine Lücke auf. Möglicherweise befanden sich hier Zugänge zur Burg. Durch Raubgrabungen wurden im 20. Jhdt. am Rand des Burghügels Mauerspuren freigelegt, die auf einen Bering hindeuten. Sie sind in sauberen Lagen aus Bollen- und Sandbruchsteinen aufgebaut und vermörtelt. Um den weiteren Zerfall zu verhindern, hat man sie mittlerweile aber wieder zugedeckt.

Form und Lage der Burg lassen an eine Motte aus dem frühen Hochmittelalter denken. Mangels archäologischer Erkenntnisse lässt sich dies aber nicht beweisen. Der steinerne Bering würde dann aus einer späteren Bauphase stammen – möglicherweise aus dem 13. Jhdt.

Ab 1228 lässt sich in den Schriftquellen ein lokales Adelsgeschlecht nachweisen. «Lutoldus de Hengart» war damals unter den Zeugen, als die Grafen von Habsburg-Laufenburg dem Kloster Kappel einen Hof in Baar verkauften. Als Ministerialen der Habsburg-Laufenburger traten die Herren von Henggart auch in den folgenden Generationen mehrfach in Erscheinung. Dabei erlangten sie die Ritterwürde: Eberhard I. von Henggart wird in einer Urkunde von 1267 erstmals unter den «milites» genannt. In finanzielle Nöte geraten, musste Eberhard, der sieben Kinder hatte, 1288 zwei Höfe in Henggart verkaufen.
Mit der nächsten Generation setzte der soziale Abstieg ein. Berchtold II. von Henggart wurde ab 1310 nur noch als «Edelknecht» tituliert. Es folgten weitere Verkäufe von Familienbesitz, und unter Berchtold III. und Berchtold IV. ging die Familie im 14. Jhdt. schliesslich in der Bürgerschaft der Stadt Laufenburg auf.

Ob auf dem Schlossbuck wirklich die Stammburg der Herren von Henggart stand, muss offen bleiben. Auf dem Henggarter Kirchhügel hat man bei Ausgrabungen 1971 die Überreste eines Wohnturms gefunden, der dafür ebenfalls in Frage käme. Es stellt sich dann allerdings die Frage, wer stattdessen auf der viel grösseren Anlage östlich des Dorfes gewohnt haben soll.
Zumindest im späten 13. Jhdt. war die Burg nicht mehr im Besitz der Henggarter, die damals schon Wohnsitz in Laufenburg genommen hatten. Gemäss einem Güterverzeichnis der Grafen von Habsburg-Laufenburg war die «Burg Henkart» zu jener Zeit als Lehen an Friedrich von Osterfingen vergeben. Über ihr weiteres Schicksal ist nichts bekannt.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 797
  • Kantonsarchäologie Zürich - Archäologie im Kanton Zürich, 12. Bericht: 1987-1992, 1. Teil | Zürich, 1994 | S. 23
  • Kantonsarchäologie Zürich - Archäologie im Kanton Zürich, 17. Bericht: 2001-2002 | Zürich/Egg, 2004 | S. 22
  • Zandonella, Valentin / Staub, Werner - Ein Dorf im Zürcher Weinland: Henggart | Henggart, 1991 | S. 26-32
  • Zeller-Werdmüller, Heinrich - Zürcherische Burgen | In: Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich, 48./49. Jhrg. | Zürich, 1894-1895 | S. 323
  • Zürcher Denkmalpflege - 7. Bericht: 1970-1974, 2. Teil | Zürich, 1978 | S. 72
  • Zürcher Denkmalpflege - 11. Bericht: 1983-1986 | Zürich/Egg, 1995 | S. 55
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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