BURG HEIDENBERG
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Allgemeine Informationen
Weitläufige Anlage auf einem nur schwer zugänglichen Felsklotz über dem Dorf Tavanasa, rund 1 km nordwestlich der Burg Schwarzenstein. Die wahrscheinlich bereits vor dem 13. Jhdt. verlassene Burg dürfte aus einem frühmittelalterlichen Refugium hervorgegangen sein. Sichtbar sind noch die Ruinen des Berings und eines turmartigen Gebäudes.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 46° 45' 08.08" N, 09° 03' 47.02" E
Höhe: 962 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 724.110 / 179.180
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
Rundum steil abfallender Burgfelsen. Einige exponierte Stellen beim Aufstieg, die vor allem bei Nässe gefährlich sind.
Anfahrt mit dem PKW
Ab Chur auf der Autobahn A13 das Rheintal aufwärts bis zur Ausfahrt Reichenau. Nun auf der Hauptstrasse 19 das Vorderrheintal hinauf über Flims und Ilanz bis nach Tavanasa (Parkmöglichkeiten beim Bahnhof). Beim westlichen Ortsausgang dem Strässchen folgen, das von hier aus in südöstlicher Richtung steil bergauf verläuft. Nach etwa 300 Metern folgt bergseits ein Steinbruch an einem von Dornengestrüpp bewachsenen Hang. An dessen oberem Ende führt ein nur schwer erkennbarer Pfad in den Bergwald und über mehrere Geländestufen von der Ostseite her zum Burgfelsen. Ohne genaue Karte lässt sich die Ruine kaum finden.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Regelmässige Bahnverbindung von Chur nach Tavanasa - Breil/Brigels. Vom Bahnhof aus obiger Wegbeschreibung folgen.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Heidenberg
Quelle: Clavadetscher, Otto P. / Meyer, Werner - Das Burgenbuch von Graubünden | Zürich/Schwäbisch Hall, 1984 | S. 100 | bearbeitet von O. Steimann, 2011
Historie
An der südlichen Talflanke der Surselva thront über dem Dorf Tavanasa ein mächtiger Felsklotz, auf dem die Überreste einer hochmittelalterlichen Burganlage zu finden sind. Gegen drei Seiten hin fällt das Gelände senkrecht ab. Ein Zugang ist nur von der Bergseite her möglich, doch auch hier besteht ein natürliches Annäherungshindernis in Form einer Felsspalte. Das Burgareal mit einer Ausdehnung von circa 100 x 60 Metern ist am besten von Südosten her erreichbar. Und genau an dieser Stelle steht am Plateaurand die Ruine eines turmartigen Gebäudes mit polygonalem Grundriss. Die 1,7 Meter dicken Mauern sind aus behauenen Quadersteinen gefügt – ihre Bauweise lässt eine Entstehung im 11. oder 12. Jhdt. vermuten. Beidseits des Turms sind noch die Fundamentmauern eines Berings erkennbar, welcher der Geländekante folgte. Die weite Innenfläche der Burg zeigt hingegen keine Spuren weiterer Gebäude.

Heidenberg findet in keinem mittelalterlichen Text Erwähnung. Auch 1468, bei der Teilung des rhäzünsischen Erbes, werden nur die drei anderen Burgen von Obersaxen genannt. Erst Ulrich Campell schreibt 1573 in seinem Geschichtswerk von der Burg «Heidabergum». Schon im 16. Jhdt. war die Ruine ein Grenzpunkt zwischen Obersaxen und Waltensburg. Ihr Name ist wohl volkstümlicher Herkunft und deutet auf ein hohes Alter der Anlage hin. Wahrscheinlich war sie bereits zerfallen, als die Walser im 13. Jhdt. nach Obersaxen einwanderten. Lage und Ausdehnung der Wehranlage würden zu einem frühen Refugium passen, das später zur Feudalburg ausgebaut wurde.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 309
  • Boxler, Heinrich - Die Burgnamengebung in der Nordostschweiz und in Graubünden [Studia Onomastica Helvetica, Bd. 2] | 2. Aufl. | Arbon, 1991 | S. 170
  • Buholzer, Columban - Ehemalige Burgen und Schlösser im Vorderrheintal | In: Bündnerisches Monatsblatt, 1927/Heft 8 | Chur, 1927 | S. 244
  • Clavadetscher, Otto P. / Meyer, Werner - Das Burgenbuch von Graubünden | Zürich/Schwäbisch Hall, 1984 | S. 100-101
  • Poeschel, Erwin - Das Burgenbuch von Graubünden | Zürich/Leipzig, 1930 | S. 240-241
  • Poeschel, Erwin - Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden, Bd. IV: Die Täler am Vorderrhein, I. Teil: Das Gebiet von Tamins bis Somvix | Basel, 1942 | S. 298
  • Von Castelmur, Anton - Die Burgen und Schlösser Graubündens, II. Teil: Bündner Oberland und Seitentäler | Basel, 1944 | S. 57-58
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