TORRE DI DAZIO VECCHIO
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Allgemeine Informationen
Ruine eines Turmes und einer spätmittelalterlichen Zollstation (Dazio Vecchio) am alten Weg über den Monte Piottino.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 46° 29' 15.06" N, 08° 45' 05.36" E
Höhe: 1025 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 700.800 / 149.310
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Autobahn A2 bei der Ausfahrt Quinto verlassen. Auf der westlichen Talseite der Strasse über Rodi bis zum Weiler Morasco folgen (Parkmöglichkeiten).
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab Bahnhof Faido mit der Buslinie 117 in Richtung Dalpe bis zur Haltestelle «Rodi, Casa Gendotti» im Weiler Morasco.
Wanderung zur Burg
In Morasco zweigt von der Talstasse der Weg nach Prato ab. Genau in der Mitte zwischen Talstrasse und Abzweiger führt ein schmaler Fussweg in östlicher Richtung zum Hügelzug des Monte Piottino. Dem markierten Kulturwanderweg rund 10 Min. bergauf bis zur Ruine folgen. Genaue Landkarte empfehlenswert.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Dazio Vecchio
Quelle: gezeichnet von O. Steimann, 2005
Historie
Die Ticino-Schlucht am Monte Piottino war auf der Südseite des Gotthards lange Zeit das, was die Schöllenen-Schlucht auf dessen Nordseite war: Ein verkehrstechnisch kaum überwindbares Hindernis. Auch heute zwängen sich hier Eisenbahnlinie, Autobahn und Talstrasse mittels Brücken und Tunnels neben- und übereinander durch das Engnis. Der mittelalterliche Gotthardweg führte hingegen nicht durch die Schlucht selbst, sondern über den südlich davon liegenden, felsigen Höhenzug des Monte Piottino. Diese Schlüsselstelle an einem Alpenübergang, der seit etwa 1230 stetig an Bedeutung gewann, bot sich geradezu an für eine Befestigung.

Die Erbauer und Besitzer des Torre di Dazio sind nicht bekannt. Der Turm erhob sich auf einem felsigen Vorsprung am westlichen Abhang des Höhenrückens und kontrollierte den Saumpfad. Während zur Zeit der Staufer das deutsche Königtum noch mit Mailand um die Vorherrschaft über die Leventina rang, war die Macht der lombardischen Metropole ab dem 14. Jhdt. hier abgesichert. Es waren denn auch die mailänder Visconti, die den Saumpfad am Monte Piottino um 1350 mit einer aufwändigen Pflästerung versehen liessen, die an gewissen Stellen in der Nähe des Turms heute noch erkennbar ist.
Auch die Zollstation (Dazio Vecchio), deren Ruine unmittelbar südlich an den Turm anschliesst, stammt vermutlich aus dem 14. Jhdt. Sie verfügte über Räume zur Lagerung von Handelswaren, Stallungen für die Saumtiere und eine Unterkunft für Reisende.

Als um 1500 die Herrschaft über die Leventina nach einem längeren Machtkampf den Eidgenossen zufiel, muss auch der Torre di Dazio, falls er damals überhaupt noch benutzt wurde, samt der Zollstation an die neuen Herren übergegangen sein. Die mittelalterlichen Befestigungen am Monte Piottino verloren aber spätestens im 16. Jhdt. ihre Bedeutung, als die neue «Urnerstrasse» gebaut wurde, welche direkt durch die Schlucht führte. Als neue Zollstation wurde damals der Dazio Grande in Rodi erbaut. Die Ruinen des Dazio Vecchio wurden 2004 archäologisch untersucht und restauriert.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente inkl. Angaben des Vereins ViaStoria zum Piottino-Rundwanderweg und Hinweise in: Bundesamt für Landestopografie / Schweizerischer Burgenverein (Hg.) - Burgenkarte der Schweiz, 1:200'000 | Teil Ost | Wabern, 2007 | Begleitheft | S. 84
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 645
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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