ABTTURM CHURWALDEN
 Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Graubünden | Region Plessur | Churwalden

Klicken Sie in das Bild, um es in voller Grösse ansehen zu können!
Allgemeine Informationen
Gut erhaltener spätmittelalterlicher Wohnturm auf dem Areal des ehemaligen Klosters Churwalden, direkt an der Strasse nach Malix. Das unweit südlich der Klosterkirche stehende Bauwerk diente den Äbten bis ins 16. Jhdt. als Residenz und weist zahlreiche zugemauerte Fenster- und Abortöffnungen auf.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 46° 47' 19.40" N, 09° 32' 10.20" E
Höhe: 1210 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 760.140 / 184.090
Kontaktdaten
Katholisches Pfarramt Churwalden | Hauptstrasse 2 | CH-7075 Churwalden
Tel: +41 (0)81 382 11 10
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Ab Chur auf der Hauptstrasse 3 nach Malix und weiter in südlicher Richtung. Kurz vor dem Ortszentrum von Churwalden durchquert die Strasse das Areal des ehemaligen Klosters und führt direkt am Abtturm vorbei. Parkplätze auf der gegenüberliegenden Strassenseite.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab Chur mit dem Postauto in Richtung Lenzerheide bis zu Haltestelle Churwalden, Lax. Der Turm steht in unmittelbarere Nähe der Haltestelle talseits der Strasse.
Wanderung zur Burg
Die ViaSett führt direkt am Turm vorbei.
Öffnungszeiten
Aussenbesichtigung jederzeit möglich
Innenbesichtigung nach Vereinbarung
Eintrittspreise
-
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
möglich
Bilder
Klicken Sie in das jeweilige Bild, um es in voller Grösse ansehen zu können!
Grundriss
Grundriss Abtturm Churwalden
Quelle: gezeichnet von O. Steimann, 2012
Historie
Das Kloster Churwalden wurde gemäss einer älteren Überlieferung um 1164 vom Prämonstratenserorden gegründet. Mit Gütern ausgestattet wurde es durch die Freiherren von Vaz, die in der Marienkirche des Stifts ihre Familiengrablege einrichteten. Zudem war die Kastvogtei des Klosters an die benachbarte vazische Burg Strassberg gebunden. Dem Männerkloster wurde schon bald ein Frauenkonvent angegliedert – die Augustinerinnen von Churwalden finden in den Quellen von 1208 bis 1311 Erwähnung. Das Kloster, direkt am Zugang von Chur zu den Bündner Alpenpässen gelegen, diente vornehmlich der Betreuung von Reisenden und verfügte auch über ein Hospital mit eigener Kapelle. Um die Mitte des 13. Jhdts. wurde als neuer Sakralraum die heute noch bestehende Kirche SS. Maria und Michael erbaut.

Um 1400 fiel die Anlage einem Brand zum Opfer und musste danach teilweise neu gebaut werden. Das bislang von einem Probst geführte Kloster wurde 1446 zur Abtei erhoben. Als repräsentative Behausung diente dem Abt der mächtige Wohnturm, der im 14. oder 15. Jhdt. rund 100 Meter südlich der Klosterkirche erstellt worden war. Der Bau verfügt über vier Geschosse sowie einen Dachraum und steht heute noch in voller Höhe aufrecht. Im Laufe der Zeit ist er allerdings mehrfach umgestaltet worden. Dies zeigt sich besonders deutlich an den verschiedenen Fensteröffnungen und zwei zugemauerten Austritten auf Aborterker im 3. und im 4. Stockwerk. Auch der Treppengiebel auf der Nordseite dürfte erst im 16. Jhdt. entstanden sein. Unklar ist die Lage des ehemaligen Hocheingangs zum Turm – auch dieser muss später vermauert worden sein.

In der Reformationszeit wurde es dem Kloster untersagt, Novizen aufzunehmen. In der Folge nahm die Zahl der Mönche rapide ab: Bereits 1533 wohnten nur noch ein Bruder und der Abt in Churwalden. Ab 1599 wurde gar kein Abt mehr bestellt – die Prämonstratenser verwalteten die Güter der Abtei fortan von Roggenburg (Bayern) aus. 1616 eignete sich das Gericht Churwalden einige der Konventsgebäude an und verfügte, dass die Klosterkiche ab sofort beiden Glaubensrichtungen für Gottesdienste offenstehen müsse. Die zwischen Kirche und Abtturm gelegenen, nicht mehr benützten Konventsgebäude zerfielen nun und sind heute bis auf wenige unscheinbare Reste verschwunden.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 275
  • Clavadetscher, Otto P. / Meyer, Werner - Das Burgenbuch von Graubünden | Zürich/Schwäbisch Hall, 1984 | S. 288
  • Poeschel, Erwin - Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden, Bd. II: Herrschaft, Prättigau, Davos, Schanfigg, Churwalden, Albulatal | Basel, 1937 | S. 216-218 und S. 248-249
Webseiten mit weiterführenden Informationen
    -
zurück nach oben | zurück zur letzten besuchten Seite Download diese Seite als PDF-Datei
Alle Angaben ohne Gewähr! | Die Bilder auf dieser Webseite unterliegen dem Urheberrecht! | Letzte Aktualisierung dieser Seite: 02.08.2020 [OS]