KIRCHENBURG
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Allgemeine Informationen
Grösste Kirchenfestung des Umlandes, mit 250 Kammern (teilweise museal eingerichtet) und der stärksten Ringmauer aller siebenbürgisch-sächsischen Kirchenburgen.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 45°43'19.2" N, 25°46'25.6" E
Höhe: 519 m ü. NN
Topografische Karte/n
nicht verfügbar
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
k.A.
Anfahrt mit dem PKW
Rund 16 km nordöstlich von Brasov.
Kostenlose Parkmöglichkeit vor der Kirchenburg.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
k.A.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Besichtigung tagsüber möglich.
Montag: geschlossen
Eintrittspreise
kostenpflichtig
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
k.A.
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
Toiletten auf der Burg.
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
k.A.
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
Burghof und Kirche ja, Wehrgänge und Kammern nein.
Bilder
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Grundriss
Grundriss Kirchenburg Tartlau
  1. Kirche
  2. Vorhof
  3. Zwinger
  4. Wassergraben
  5. Torturm
  6. Südwestturm
  7. Nordwestturm
  8. Nordostturm
  9. Südostturm
  10. befestigter Torturm
  11. Laubengang
  12. Gaden
Quelle: Fabini, Hermann - Atlas der siebenbürgisch-sächsischen Kirchenburgen und Dorfkirchen. Bd. 1 | Hermannstadt, 2002
(durch Autor leicht aktualisiert)
Historie
Die erste urkundliche Erwähnung Tartlaus als Ort erfolgte 1240, als die Zisterzienser nach Vertreibung des Deutschen Ordens das Patronat über Marienburg, Petersberg, Honigberg und Tartlau erhielten. Tartlau war eine freie Gemeinde des Distrikts Kronstadt auf dem Königsboden. Der Grenzfluss, welchem Tartlau seinen Namen verdankt, wurde bereits früher (1211 als «Tortillou» und 1222 als «Tartelove») urkundlich erwähnt. Tartlau entstand innerhalb eines Vierecks, welches durch Pfahlerdewerk und einen Graben gesichert war. Die Anlage hatte im Grundriss die Form eines griechischen Kreuzes. Baubeginn der Heiligkreuzkirche war um 1218, aller Wahrscheinlichkeit nach durch den deutschen Ritterorden. Aufgrund dessen Vertreibung aus dem Burzenland nimmt man für 1225 eine Unterbrechung der Bautätigkeit an.

1240 wurde Tartlau unter das Patronat der Kerzer Abtei gestellt, die Zisterzienser errichteten noch im gleichen Jahr zwei Seitenkapellen im Ostteil. Die gewaltige, fast rund verlaufende Ringmauer entstand unmittelbar nach 1427. Der Turm über der Vierung wurde wahrscheinlich ab 1461 errichtet, der Westarm wurde 1515 verlängert. Am Eisenband einer Tür ist die Jahreszahl 1544 vorhanden.

Als 1501 ein grosser Trupp Türken über die achtlos herabgelassene Zugbrücke in die Burg eindringen wollte, brach diese unter der Last zusammen. 1531 wurde die Burg im Krieg zwischen den Fürsten Johann Zápolya und Stephan Majlath gegen Ferdinand von Österreich von den erstgenannten Ungarn eingenommen, gegen Lösegeld aber wieder freigegeben. 1552 zerstörte der moldauische Fürst die Umfassungsmauer und brannte den Ort nieder, die Belagerung der Kirchenburg blieb jedoch erfolglos.1562 fiel ein Teil der Kirchenburg einem Grossbrand zum Opfer, nach deren Wiederherstellung residierte 1586 Fürst Sigismund Báthory in der Tartlauer Burg.

1621 führte man Reparaturen an der Kirche durch, 1652 nahm die Hälfte der Kirchenfestung Schaden bei einem Brand. Am 19. August 1658 überfielen Türken, Tataren, Walachen, Moldauer und Kosaken das Burzenland. Die Kirchenburg wurde belagert und beschossen, sie kapitulierte vor dem kosakischen General Ottonello. 1687 belagerten Türken, Tataren, Moldauer und Walachen vergebens die von den Dorfbewohnern erfolgreich verteidigte Kirchenburg. Von 1704 bis 1708 bedrängten die Kuruzzen Tartlau und plünderten die Kirchenburg zweimal, 1706 wurde sie von kaiserlichen Truppen besetzt.

Mehrmalige Reparaturen erfolgten in den Jahren 1780 (Turmdachstuhl), 1785 (Kirchendach mit Ziegeln neu gedeckt), 1788 (Turm), 1801, 1860 (Auflassen einer Wendeltreppe), 1890 und 1935 (Ausmalung der Kirche).

1792 wurde die Zugbrücke durch eine auf acht Steinen ruhende Steinbrücke ersetzt, 1795 tauschte man alle Schindeldächer gegen Ziegeldächer aus. 1838 stürzte der Südwestturm infolge eines Erdbebens ein, 1857 wurde der Bannturm vollständig abgetragen und die Ringmaueröffnung, die hierdurch entstand, zugemauert.

Anstelle der einst im Süden über den Wassergraben führenden überdachten Holzbrücke, deren burgwärts liegender Teil an der Zugbrücke endete, wurde (nachdem der Wassergraben 1850 bis 1880 zugeschüttet worden war) im 19. Jhdt. vor dem Rathaushof ein arkadendurchbrochener Eingangstunnel errichtet.

Von 1962-70 sowie 1992-96 wurde die Kirchenburg umfassend restauriert.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Amlacher, Erwin - Wehrbauliche Funktion und Systematik siebenbürgisch-sächsischer Kirchen- und Bauernburgen | München, 2002
  • Fabini, Hermann - Atlas der siebenbürgisch-sächsischen Kirchenburgen und Dorfkirchen. Bd. 1 | Hermannstadt, 2002
Webseiten mit weiterführenden Informationen
  • k.A.
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