KASBAH TAMNOUGALTE
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Allgemeine Informationen
Verschachteltes Konstrukt eines befestigten Lehmdorfes (Ksar) mit der ältesten Lehmburg (Kasbah) des Drâa-Tales. Die später mehrfach ergänzte Anlage wurde im 17. Jhdt. unter Mulay ar-Rashid errichtet, dem Begründer der heute noch über Marokko herrschenden Alawiden-Dynastie. Die sehenswerte Kasbah, die über drei Innenhöfe verfügt, steht heute leer.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 30° 40' 30.10" N, 06° 23' 18.74" W
Höhe: k.A.
Topografische Karte/n
-
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Tamnougalte liegt in Südmarokko, im Vallée du Drâa, an der Nationalstrasse N9 zwischen Agdz und Timiderte. Von Agdz der N9 rund 8 Kilometer in südöstlicher Richtung folgen, wo zum Fluss hin eine Seitenstrasse abzweigt und über den Drâa zum Dorf führt. Ab hier den Wegweisern zum Restaurant «Chez Yacoub» folgen.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Busverbindungen ab Zagora oder Ouarzarzate halten beim Abzweiger an der Hauptstrasse.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
täglich geöffnet bei Tageslicht
Eintrittspreise
30 DH Eintrittsgeld pro Person plus rund 60 DH für eine Führung [Stand 2011]. Achtung: Es gibt keine offiziellen Führer, doch sollte die Kasbah ohne lokalen Begleiter nicht betreten werden. Honorar unbedingt vorher absprechen!
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
Restaurant «Chez Yacoub» am Eingang der Kasbah.
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
Das Restaurant «Chez Yacoub» bietet einfache Zimmer an.
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Tamnougalte
Quelle: Deplazes, Andrea (Hg.) - Süd Marokko: Dokumentation Studienreise ETH Zürich, Departement Architektur | Zürich, 2006 | S. 36 | überarbeitet von O. Steimann, 2011
Historie
Tamnougalte ist die älteste erhaltene Lehmburg im an Kasbahs reichen Vallée du Drâa. Der Name bedeutet «Ort des Zusammentreffens». Einerseits war die Lehmfestung Herrschaftssitz und Schutzburg für die Bewohner der umliegenden Dörfer. Andererseits war sie eine wichtige Station für die Karawanen am Weg zwischen der Sahara und dem Atlas-Gebirge.

Über Jahrhunderte diente Tamnougalte als Hauptort der Mezguita-Oase. Möglicherweise befand sich hier bereits zu Zeiten der Saaditen-Herrschaft (1554 bis 1659) ein Stützpunkt. Spätestens gegründet wurden die Kasbah und das befestigte Dorf (Ksar) unter Mulay ar-Rashid, einem frühen Herrscher aus der Alawiden-Dynastie, der Marokko von 1664 bis 1672 regierte. Er setzte Taleb el-Hassan als lokalen Herrscher ein, dessen Nachfahren Tamnougalte bis ins 20. Jhdt. verwalteten.

Die ursprüngliche Kasbah mit ihrem schönen Innenhof wurde bald durch zwei weitere, unmittelbar angebaute Lehmburgen vergrössert. Sie vermischen in ihrer architektonischen Formensprache arabische Elemente mit der Berber-Kultur. Ausserdem gab es im Ksar von Tamnougalte lange Zeit auch eine Mellah – ein jüdisches Wohnviertel. Die Befestigungen spielten bis in die 1920er-Jahre eine wichtige Rolle, als sich aufständische Berber und französische Kolonialtruppen im Süden Marokkos bekämpften.

Um die Mitte des 20. Jhdts. wurde auf dem Hügel über Tamnougalte eine neue Kasbah errichtet, die heute dem Zerfall überlassen ist. Sie diente 1990 als Filmkulisse für Bernardo Bertoluccis Werk «Himmel über der Wüste». Auch in der Kasbah Tamnougalte wurden etliche Szenen aufgenommen. Erneut zum Drehort wurde die alte Lehmburg 2006 für den Film «Babel» mit Brad Pitt und Cate Blanchett.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente inkl. Informationen der Führung vor Ort
Literatur
  • Adam, Jürgen - Wohn- und Siedlungsformen im Süden Marokkos | München, 1981
  • Därr, Erika / Därr, Astrid - Marokko: Vom Rif zum Anti-Atlas | 11. Aufl. | Bielefeld, 2007 | S. 527
  • Deplazes, Andrea (Hg.) - Süd Marokko: Dokumentation Studienreise ETH Zürich, Departement Architektur | Zürich, 2006 | S. 34-37
Webseiten mit weiterführenden Informationen
    k.A.
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