LAIMBURG | CASTEL VARCO
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Allgemeine Informationen
Bedeutung Die Laimburg wurde nach 1250, evtl. als Vorwerk der nahen Leuchtenburg, erbaut. Sie diente wohl der Sicherung des Übergangs über den Kreither Sattel, der das Etschtal mit dem Tal bei Kaltern verbindet. Bereits Ende des 15. Jahrhunderts wurde die Burg aufgegeben und verfiel zur Ruine.
Lage Die Laimburg liegt auf einem felsigen, nur wenig erhabenen Bergsporn auf der östlichen, gegen das Etschtal gerichteten Seite des Kreither Sattels. Bei diesem handelt es sich um eine markante Senke in dem schmalen Höhenzug des Mitterberges, über den auch bereits im Mittelalter eine wichtige Straße verlief. Der Burgplatz war durch natürliche Gegebenheiten so gut wie ungeschützt.
Nutzung Die Ruine ist normalerweise frei zugängig.
Bau/Zustand Von der Laimburg haben sich nur wenige Mauerreste erhalten, die jedoch vorbildlich gesichert sind. Das Burggelände ist in einem gepflegten Zustand.
Gegen die Angriffsseite nach Nordwesten wurde die Burg durch eine vorgelagerte Schildmauer (keine Reste) und den auf der höchsten Stelle des Felsens stehenden Bergfried geschützt. Nach Südosten schlossen sich, terrassenförmig abfallend, die restlichen Burgbauten an, die wohl von einer hohen, zinnengekrönten Ringmauer umgeben waren.
Die Burg bestand aus zwei Teilen, die in unterschiedlichen Bauphasen errichtet wurden. Die ursprünglich erreichtete, kleine Kernburg auf dem erhabenen Felsklotz im Nordwesten mit Bergfried, Palas, Ringmauer und großer Zisterne wurde im 14. Jahrhundert um eine sich in Richtung des Bergsporns direkt anschließende Vorburg mit mehreren, teilweise relativ großen Wohn- und Wirtschaftsbauten und einer Burgkapelle erweitert. Leider geben die wenigen Mauerreste nur unsichere Auskunft über die konkrete Lage der einzelnen Burgbauten und deren Zweckbestimmung.
Typologie Die Laimburg war im Ursprung eine romanische Burg, die beim Umbau gotisch erweitert wurde.
Höhenburg - Spornburg - Ministerialensitz
Sehenswert
  • das Gesamtensemble der Ruine
  • die große Zisterne
Bewertung Eine Besichtigung der Ruine Laimburg, möglichst gemeinsam mit der Ruine der Leuchtenburg, ist nicht nur Burgenliebhabern zu empfehlen.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 46°23'01.2"N 11°17'05.8"E
Höhe: ca. 345 m ü. NN
Topografische Karte/n
Ruine Laimburg auf der Karte von OpenTopoMap
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Man kann die Ruine der Laimburg von Bozen aus auf zwei Wegen erreichen:
Über die SS12 im unteren Etschtal in Richtung Süden (Auer). In Branzoll verlässt man die SS12 in Richtung Pfatten und weiter in Richtung Kaltern.
Über die SS42 und dann die SP14 (Weinstraße/Strada del Vino) in Richtung Süden (Tramin). Hinter Kaltern verlässt man die SP14 in Richtung Auer.
Aus beiden Richtungen kommend, überquert man den Kreithsattel des Mitterberges. Die Burgruine liegt direkt an der Straße. Unmittelbar vor dieser befinden sich Parkmöglichkeiten.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Man erreicht den Weiler Stadlhof-Laimburg vom Bahnhof Auer aus mit dem Linienbus 128. Von hier aus ist die Burg in kurzer Zeit zu Fuß bergauf zu erreichen.
Wanderung zur Burg
Eine Wanderung zur Laimburg, möglichst in Verbindung mit der nahen Leuchtenburg, kann auf kurzem Weg von einem Parkplatz in einer scharfen Kurve der Straße über den Kreither Sattel oder, besonders zu empfehlen, in Verbindung mit einer Rundwanderung um den Kalterer See erfolgen.
Kurzer Weg: Vom Parkplatz (46°23'02.4"N 11°16'24.8"E) zunächst der Straße über den Sattel folgend bis zur Laimburg. Von dieser etwa die halbe Strecke wieder zurück bis zu einem Hof auf der Südseite der Straße. Hier beginnt eine relativ steiler Steig 13B hinauf zur Leuchtenburg. Von dieser den alten Burgstein 13A folgend, südlich um die Ruine herum wieder zurück zum Parkplatz. | Die reine Gehzeit beträgt ca. 2 Stunden.
Rundwanderung: Vom großen Hauptparkplatz am Kalterer See (46°23'06.4"N 11°15'23.3"E - gebührenpflichtig) dessen Nordseite durch Apfelplantagen bis zum Gasthof Klughammer umrunden. Hier beginnt der ausgeschilderte Aufstieg zur Leuchtenburg, dem man zunächst bis zum Parkplatz wie kurzer Weg folgt. Nachdem auf oben beschriebenem Weg beide Burgen besichtigt wurden, den Rückweg 13A unterhalb der Burg nicht nach Norden, sondern nach Süden durch den Bergwald bis zur Straße an der Südspitze des Mitterberges folgen. Jetzt der Straße nach Nordwesten folgen, bis man nach ca. 3 Kilometern wieder den ausgeschilderten Seerundwanderweg erreicht, dem man, links abbiegend, wieder zurück zum Hauptparkplatz folgt. | Die reine Gehzeit beträgt ca. 4-4,5 Stunden. Diese Wanderung ist bei hohen Temperaturen nicht zu empfehlen.
Öffnungszeiten
ohne Beschränkungen
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
keine
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
Die Ruine kann durch Rollstuhlfahrer nicht besichtigt werden.
Bilder
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Grundriss
Grundriss Laimburg
  1. bergseitig vorgeschobene Schildmauer
  2. Bergfried
  3. Hof der Kernburg
  4. Zisterne
  5. Palas der Kernburg
  6. Hof der Vorburg
  7. vermuteter Platz der Burgkapelle
  8. Wohnbau der Vorburg
Quelle: Krahe, Friedrich-Wilhelm - Burgen des deutschen Mittelalters (Grundriss-Lexikon) | Augsburg, 1996 | S. 351
(durch Autor leicht aktualisiert)
Historie
Um 1268 wird die Laimburg erbaut. Nach denchronologischen Untersuchungen ist ein im Bergfried verbauten Baumstamm 1268 gefällt worden.
1269 wird die Laimburg erstmalig urkundlich erwähnt. Mit einer Urkunde verleiht der Tiroler Landesfürst Meinhard II. die "Veste Layenburg" an Heinrich von Laien. Dieser entstammte einem Bozner Bürgergeschlecht und war treuer Vasall des Grafen.
Im 14. Jh. ist die Laimburg im Besitz der einflussreichen Grafen von Rottenburg.
1339 und 1341 wird die Burg im böhmischen Krieg durch den böhmentreuen Bischof Niklas von Trient zweimal belagert, erobert und zu großen Teilen zerstört.
Nach 1342 erhalten die Rottenburger ihren Besitz zurück und rekonstruieren und erweitern die Burg nach Osten.
1410 verliert Heinrich von Rottenburg die Laimburg im Ergebnis kriegerischer Auseinandersetzungen an den Landesfürsten Friedrich IV. "mit der leeren Tasche". Dabei werden die Burgbauten offensichtlich in Mitleidenschaft gezogen.
1424 verleiht Friedrich IV. die Burghut an den landesfürstlichen Pfleger Wilhelm von Waltenhofen, der die Burg wieder bewohnbar macht.
Ende 15. Jh. wird die Burg, vermutlich wegen ihrer verteidigungstechnisch äußerst ungünstigen Lage, bereits verlassen und beginnt zu verfallen.
1999-2001 wird die Ruine vorbildlich gesichert und saniert.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Informationstafel auf dem Burggelände (Autor: Christian Terzer)
Literatur
  • Hörmann-Weingartner, Magdalena - Tiroler Burgenbuch, Band 10: Überetsch und Südtiroler Unterland | Bozen, 2011
  • Caminiti, Marcello (dt. Riedl, Franz Hieronimus) - Die Burgen Südtirols | Calliano, 1985 | S. 89-92
  • Bitterli-Waldvogel, Thomas & Südtiroler Burgeninstitut (Hrsg.) - Südtiroler Burgenkarte | Bozen, 1995
  • Donati, Roberto - Schlösser des Trentino und Südtirol | Narni, 1977
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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