CHÂTEAU DE SAINT-ULRICH | ULRICHSBURG | GROß-RAPPOLTSTEIN
 Weltweit | Europa | Frankreich | Region Grand Est | Département Haut-Rhin | Ribeauvillé (Rappoltsweiler)


Quelle: Merian, Matthäus; Zeiller, Martin - Topographia Alsatiae | Ausschnitt: Rappoltsweyer mit den vier Burgen Beilstein St. Ulrich, Girsberg und Hoch-Rappoltstein | 1663
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Allgemeine Informationen
Eine der größten und beeindruckensten Burgruinen im Elsass.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 48°12'10.3" N, 7°18'18.5" E
Höhe: 513 m ü. NN
Topografische Karte/n
nicht verfügbar
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
k.A.
Anfahrt mit dem PKW
Von Ribeauville ist von beiden Seiten des Burgberges der Aufstieg möglich.

Parkplatz "Parking du Lutzelbach" (GPS: 48.198963, 7.315512) Am Ende der Straße 'Rue du Lutzelbach'.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
k.A.
Wanderung zur Burg
Der Fußweg beträgt ca. 30 bis 60 min je nach Wanderweg.
Öffnungszeiten
Besichtigung jederzeit möglich.
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
k.A.
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
Für Rollstuhlfahrer nicht erreichbar.
Bilder
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Grundriss
Grundriss Ulrichsburg
Quelle: Ebhardt, Bodo - Der Wehrbau Europas im Mittelalter. Bd. 1 | Würzburg, 1999
Bernges, Rüdiger - Bergfrieddatenbank
Historie
Bereits 1084 wird die St. Ulrichsburg als castrum Rappoltstein erwähnt. Vermutlich ist sie im 11. Jahrhundert auf römischen Fundamenten erbaut und gilt als die älteste der drei "auf einem Berge“ gelegenen Burgen. Sie ist der eigentliche Stammsitz des alten edlen Geschlechtes der Rappoltsteiner. Es war das mächtigste des Landes und mehrmals mit den deutschen Kaisern verschwägert. Das Geschlecht erlosch 1673.Die Ulrichsburg kann als charakteristisches Beispiel einer größeren Burg angesehen werden, und noch immer ist so viel von ihr erhalten, dass der Beschauer einigermaßen ein zusammenhängendes Bild gewinnen kann. Auf dem höchsten Teil dieser Felsengruppe, nordöstlich, liegt der viereckige Bergfried. Erhalten ist vor allem der Palas mit neun schönen doppelbogigen Fenstern an der Südseite. Sie waren reich in der für Prunkräume üblichen Weise ausgestattet, mit Säulchen in der Mitte, einer durchbrochenen Verzierung im Bogenfeld und einem Kugelbesatz an den Mauerpfeilern. Interessant ist ferner der romanische Kamin in einem Raume, der wohl bereits im 11. Jahrhundert benutzt worden ist. Die Burg wurde von dem Grafen Smassmann (Maximin) von Rappoltstein erweitert. Er erbaute 1435 die dem heiligen Ulrich geweihte Schlosskapelle, in der noch der Altar steht und von der die Burg den Namen trägt. Im Verlies von St. Ulrich verbüßte die durch ihre Schönheit bekannte Kunigunde von Giersberg die Ermordung ihres Gemahles Wilhelm von Hungerstein mit lebenslänglichem Gefängnis (Ende des 15. Jahrhunderts).

Zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges wurde die Burg verlassen und verfiel seitdem. Von den Töchtern des Letzten des Stammes hatte die eine einen Grafen von Waldeck, die andere, Katharina Agatha, 1667 Christian II., Pfalzgrafen bei Rhein und von Birkenfeld, geheiratet. Ludwig XIV. entschied den Erbfolgestreit bereits 1668 zugunsten des letzteren, der längere Zeit das Regiment Royal Alsace in Straßburg befehligte. Als die schwedische Linie der Herzöge von Zweibrücken erlosch, kam Zweibrücken an die Birkenfelder, die teils in Rappoltsweiler, teils in Zweibrücken residierten. Pfalzgraf Friedrich wurde 1724 im Stadtschloss zu Rappoltsweiler geboren und war der Urgroßvater des Prinzregenten Luitpold von Bayern, der ihm 1909 eine Gedenktafel am Rappoltsweiler Schloss anbringen ließ. Pfalzgraf Friedrich wurde 1736 Herr von Rappoltstein und Inhaber des Regiment d' Alsace. Auf Friedrichs Sohn folgte Karl August als Karl 11. und nach dessen 1778 erfolgtem Rücktritt durch Erbvertrag der jüngere Sohn Maximilian Joseph, der als Herr von Rappoltstein und Oberst des Regiment d' Alsace in Straßburg allgemein beliebt und als der „Dicke Max“ lebte. Seine Grenadiere opferten die Schnurrbärte, um ihrem Kommandeur ein Kissen überreichen zu können, auf dem der in Straßburg geborene Sohn Maximilians, genannt Ludwig, der spätere Bayern-König, zur Taufe getragen werden sollte. Maximilian Joseph flüchtete bei Ausbruch der Französischen Revolution über den Rhein und ging seiner Länder verlustig. Nach Karl Theodors Tode erbte er sämtliche pfalzbayerischen Länder, wurde 1806 König von Bayern, und sein Sohn Ludwig wurde Ludwig I., der Gründer der Kunststadt München.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Bouchholtz, Fritz - Burgen und Schlösser im Elsass | Norderstedt, 1962
  • Ebhardt, Bodo - Der Wehrbau Europas im Mittelalter. Bd. 1 | Würzburg, 1999
  • Biller, Thomas; Metz, Bernhard - Der spätromanische Burgenbau im Elsaß (bis 1200). Bd. 1 | Berlin, 2018
  • Salch, Charles-Laurent - Dictionnaire des chateaux de l'alsace médiévale | Strasbourg, 1978
  • Carmona, Christophe; Trendel, Guy - Châteaux-Forts d'Alsace hier et aujourd'hui | Bernardswiller, 2013 | S.96
  • Mengus, Nicolas; Rudrauf, Jean-Michel - Dictionnaire des châteaux-forts et fortifications d'Alsace | Bernardswiller, 2013
  • Salch, Charles-Laurent - Dictionnaire des châteaux et des fortifications du moyen âge en France | Strasbourg, 1979
Webseiten mit weiterführenden Informationen
  • k.A.
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