FESTUNG ZIEGENHAIN
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Merian Matthäus - Topographia Hassiae | Frankfurt am Main, 1655
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Allgemeine Informationen
Ziegenhain war ursprünglich eine Rundburg und wurde über die Jahrhunderte hinweg zur Festung ausgebaut. Noch heute zieht sich der innere Wassergraben um die gesamte Stadt. Der äußere Wassergraben ist weitesgehend eingeebnet worden.
Im Norden der Stadt ist ein Teil der vorgelagerten Schanze erhalten geblieben. In der Stadt verteilt, befinden sich Stadtmauerreste und Stadttore. Die Burg wurde nach und nach zu einem Schloss ausgebaut und ist nicht zugänglich (heute Gefängnis). Die 1626 erbauten Ravelins sind in ihrer Form erhalten geblieben.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 50°54'39.5"N 9°14'06.6"E
Höhe: 280 m ü. NN
Topografische Karte/n
Festung Ziegenhain auf der Karte von OpenTopoMap
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
-
Anfahrt mit dem PKW
A5 Abfahrt Alsfeld Richtung Ziegenhain über die B254 nach Norden. Oder A7 Abfahrt Kirchheim über die B454 nach Ziegenhain. Parkplätze in der Stadt.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
k.A.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Jederzeit frei zugänglich.
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
möglich
Bilder
Grundriss
Grundriss der Festung Ziegenhain
Merian Matthäus - Topographia Hassiae | Frankfurt am Main, 1655
Historie
Um 900 wurde zur Sicherung des Schwalmüberganges an der Kreuzung der alten Handelsstraße eine kleine Rundburg errichtet. Später kam die Burg an die Gf. v. Ziegenhain und wurde weiter ausgebaut.

1144 nannte sich Gottfried, aus dem Hause Reichenbach, als erster nach der Burg "de Cigenhagen".

1183 wird die Anlage als "castrum" erwähnt.

1274 die vorgelagerte Siedlung als Stadt bezeichnet. Dem fuldischen Stiftsvogt Gf. v. Ziegenhain gelingt es eine geschlossene Herrschaft auszubauen. Die Herrschaft stand in wechselnden Verhältnis zu den Ldgf. v. Hessen und zu dem Erzbischof Mainz. So war Gf. Gottfried VII. v. Ziegenhain der Führer des 1371/72 gegen den Landgrafen Hermann v. Hessen gerichteten Sternerbunde. Nach der Neutralität erfolgte eine Anlehnung an Hessen, woraufhin der Gf. Johann II. 1437 die gesamte Grafschaft dem Ldgf. Ludwig I. v. Hessen auftrug.

Die Grafschaft fällt 1450, nach dem Tod von Gf. Johann v. Zigenhain, an Hessen zurück.

1470 wird die mittelalterliche Burg zum Landgrafenschloß umgebaut.

1495 auf dem Wormser Reichstag wird der Erbfolgestreit zwischen dem Reichsgrafen von Ziegenhain-Nidda und dem Landgrafen v. Hessen zu dessen Gunsten beigelegt.

1537-46 wird die Burg weiter zur Festung ausgebaut, wie Erdwerke mit Gräben und einzelne Feldbefestigungen. Die Burggebäude selbst wurden abgebrochen bzw. stark verändert.

1542 erlässt der Landgraf Philipp den Burgfrieden zu Ziegenhain.

1546-47 (Schmalkaldischer Krieg) Heinz v. Lüder verweigert die Festungsübergabe.

1626 werden die vier Ravelins und Umwallungen von Weichhaus erstellt.

1633 besucht der schwedische Erzbischof und Reichskanzler Oxenstjerna die Festung.

Den 30j. Krieg (1618-48) überstand die Festung ohne Schaden.

1758 wird die Festung kampflos an die Franzosen übergeben.

1761 wird die Festung durch hessische Truppen beschossen.

1762 wird die Festung an den Landgrafen übergeben.

1799-1801 Bau eines neuen Festungseingang mit Brücke.

1806 Befehl des Kurfürsten zur Übergabe der Festung an die Franzosen.

1807 Schleifung der Festung auf den Befehl Napoleons. Sprengung der Kasematten und Niederlegung der Tore.

1813 Rückkehr des Kurfürsten. Ziegenhain bleibt Festung aber ohne weitere Bedeutung.

1819 wird ein Zugang von Süden errichten.

1821 wird Ziegenhain Kreisstadt.

1832 wird die Garnison Ziegenhain aufgelöst.

1842 wurde in dem früheren Schlossgebäude die Strafanstalt eingerichtet.

1857 wird das hessische Archiv nach Marburg verlegt.

1882 Errichtung des weiblichen Zuchthauses.

1905 zieht der Deutsche Reichstag das Militärkommando zur Bewachung der königlichen Grafschaft ab.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Knappe, Rudolf - Mittelalterliche Burgen in Hessen | Gudensberg, 2000
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  • [08.09.2019] - Umstellung auf das neue Burgenwelt-Layout.
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