BURG MILDENSTEIN | BURG LEISNIG
 Weltweit | Europa | Deutschland | Sachsen | Mittelsachsen | Leisnig


Klicken Sie in das jeweilige Bild, um es in voller Größe ansehen zu können!
Allgemeine Informationen
Der seit frühgeschichtlicher Zeit besiedelte Sporn über der Freiberger Mulde fand erstmals 1046 als Bestandteil der Burgwardorganisation im deutschen Markengebiet Erwähnung. 1084 vergab Kaiser Heinrich IV. die Burg an den im Altsiedelgebiet etablierten Grafen Wiprecht von Groitzsch. Aus der Zeit um 1100 könnte auch die romanische Burgkapelle stammen. Im Jahre 1188 urkundete Kaiser Friedrich Barbarossa in Leisnig. 30 Jahre zuvor hatte er Burg und Zubehör als Reichsgut erneuert. Sichtbare Zeugnisse dieser Epoche sind die Tore in die Vor- und Hauptburg, Teile der Ringmauer sowie der Bergfried. Leisnig war Tafelgut des Römischen Königs. 1329 geriet die Burg unter markgräfliche Lehnshoheit, 1365 endgültig in das Eigentum der Markgrafen von Meißen. Ab dem ausgehenden 14. Jahrhundert wurde die Burg unter Markgraf Wilhelm I. grundlegend für repräsentative Zwecke - Vorderschloss (sog. Kornhaus) und Pagenhaus entstanden - umgebaut, als Residenz aber nie genutzt und verblieb als wettinischer Amtssitz in relativer Bedeutungslosigkeit. Seit dem 15. Jahrhundert setzte sich der Burgname Mildenstein durch. 1706/07 wählte der polnische Gegenkönig zu August dem Starken, Stanislaw Leszczynski, Burg Mildenstein als Aufenthaltsort. Im 18. und 19. Jahrhundert befanden sich in der Burg Amtsgericht, Gefängnis und Beamtenwohnungen. Ab 1798 legte die Familie Mirus um den Burgberg einen romantischen Park an, als dessen bedeutendster Teil die qualitätvolle Ruinenarchitektur mit Felsentunnel aus dem Jahr 1866 anzusehen ist. 1890 begann die museale Nutzung der Burg durch den Leisniger Geschichts- und Altertumsverein. Heute beherbergt die Burg Mildenstein Ausstellungen zur Burggeschichte sowie zum Amts- und Gefängniswesen vom späten Mittelalter bis in das 19. Jahrhundert.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 51°09'49.0" N, 12°55'28.1" E
Höhe: 181 m ü. NN
Topografische Karte/n
nicht verfügbar
Kontaktdaten
Burg Mildenstein | Burglehn 6 | D-04703 Leisnig
Tel: +49 034321 62560 | Fax: +49 034321 625625 | E-Mail: Burg Mildenstein
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
k.A.
Anfahrt mit dem PKW
Über die A14 bis zur Anschlußstelle Leisnig. Von dort ist der Weg ausgeschildert.
Der Weg zur Burg und zum Parkplatz ist ebenfalls ausgeschildert.
Kostenlose Parkmöglichkeit unterhalb der Burg
Anfahrt mit Bus oder Bahn
k.A.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
April - Oktober
Dienstag - Freitag: von 10:00 – 17:00 Uhr
Samstag & Sonntag: von 10:00 – 18:00 Uhr
Montag: geschlossen

November
Samstag & Sonntag: von 10:00 – 17:00 Uhr
Montag - Freitag: geschlossen
Bitte prüfen Sie hier die aktuellen Öffnungszeiten.
Eintrittspreise
Erwachsene: 5,00 EUR
Ermäßigt: 2,50 EUR
Bitte prüfen Sie hier die aktuellen Eintrittspreise.
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
keine
Gastronomie auf der Burg
Gaststätten vor der Burg.
Öffentlicher Rastplatz
k.A.
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
k.A.
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
k.A.
Bilder
Klicken Sie in das jeweilige Bild, um es in voller Größe ansehen zu können!
Grundriss
Grundriss Burg Mildenstein
Quelle: Billig, Gerhard / Müller, Heinz - Burgen - Zeugen sächsischer Geschichte. | Neustadt a.d. Aisch, 1998
Historie
1046 Erste Erwähnung eines Burgwards Leisnig (burchwardus Lisnich) als Bestandteil der deutschen Burgwardorganisation, die seit dem 10. Jahrhundert im eroberten Slawenland geschaffen worden war. Als weitgehend gesichert gilt, dass die Burg Leisnig das miltärisch-administrative Zentrum dieses Burgwards war.
1084 Kaiser Heinrich IV. übereignet die Burg Leisnig dem Grafen Wiprecht von Groitzsch.
um 1100 Bau der ersten Kapelle.
1147 Herzog Friedrich III. von Schwaben, der spätere Kaiser Friedrich Barbarossa, erwirbt Leisnig als staufisches Hausgut.
1158 Durch Tausch wird Leisnig Reichsgut, die Burg Sitz eines Reichsburggrafen.
ab 2. Hälfte 12. Jh. Massiver Ausbau der Burg mit Ringmauer, Toren, Bergfried. Leisnig ist Tafelgut des Römischen Königs.
1192 Die Leisniger Burggrafen stiften das Kloster Buch.
1329 Die Burggrafen müssen sich unter markgräfliche Lehnshoheit begeben.
1365 Ende der Burggrafschaft, die Markgrafen von Meißen nehmen die Burg vollständig in Eigentum und gliedern sie als Amtssitz in die wettinische Ämterorganisation ein.
letztes Viertel 14. Jh. bis 1422 Vollständiger Umbau der Burg zum wehrhaften Schloss. An romanischer Bausubstanz bleiben Teile der Burgkapelle, der Ringmauer, der beiden Tore und der Bergfried erhalten. Der Name Mildenstein wird gebräuchlich.
1485 Das Schloss ist Mittelpunkt eines Amtes im ernestinischen Teil Sachsens.
1547 Das Amt Leisnig wird dem Leipziger Kreis zugeteilt, zuständig für die Verwaltung des landesherrlichen Grundbesitzes, die Kontrolle des amtssässigen Adels, die Erfassung der Dienste, die Justiz und zivile Gerichtsbarkeit.
1637/44 Im Dreißigjährigen Krieg wird das Schloss mehrfach belagert und teilweise verwüstet.
1706/07 S. Leszczynski, polnischer Gegenkönig Augusts des Starken, wählt die Burg als Aufenthaltsort und unterzeichnet den Altranstädter Frieden.
1708 Burg Mildenstein dient als kurfürstliches Amtsgericht, Strafvollzugsanstalt, beherbergt Wohnungen für Beamte.
1875 Restaurierung des Bergfriedes durch den Leisniger Geschichts- und Altertumsverein. Der Bergfried wird zum Aussichtsturm ausgebaut.
1890 Einrichtung des Heimatmuseums im Schloss.
1993 Die Burg Mildenstein wird Staatlicher Schlossbetrieb des Freistaates Sachsen.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Billig, Gerhard & Müller, Heinz - Burgen - Zeugen sächsischer Geschichte. | Neustadt a.d. Aisch, 1998
  • Billig, Gerhard - Zur topographischen Situation der Burg Leisnig in staufischer Zeit, in: Burgenforschung aus Sachsen 8. | 1996
  • Billig, Gerhard & Gräßler, Ingolf - Der Bergfried der Burg Leisnig. in: Historische Bauforschung in Sachsen. | 2000
  • Dehio, Georg - Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen 2 | München, Berlin, 1996 | S. 619 ff.
  • Delang, Steffen - Denkmalpflege an der Burg Mildenstein in Leisnig, in: Burgenforschung aus Sachsen 8. | 1996
  • Gräßler, Ingolf & Schmidt, Thomas - Bauhistorische Untersuchungen in der ehemaligen Vorburg der Burg Mildenstein/Leisnig. in: Jahrbuch der Staatlichen Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen 11. | 2003(2004)
  • Gräßler, Ingolf & Schmidt, Thomas - Ergebnisse bauhistorischer Forschungen in der Burg Mildenstein/Leisnig im Bereich Vorder- und Mittelschloss. in: Jahrbuch der Staatlichen Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen 12, 2004(2005)
  • Kobuch, Manfred - Leisnig im Hochmittelalter, in: Burgenforschung aus Sachsen 8. | 1996
  • Maresch, Hans & Doris - Sachsens Schlösser & Burgen | Husum, 2004 | S. 136 f.
  • Müller, Heinz - Burgenforschung aus Sachsen 8. | 1996
  • Schaetz, Christian & Bönsch, Donatus - Beiträge zur Entwicklungsgeschichte der Burg Mildenstein, in: Burgenforschung aus Sachsen 8. | 1996
  • Sobotka, Bruno J. & Strauss, Jürgen - Burgen, Schlösser, Gutshäuser in Sachsen | Stuttgart, 1996 | S. 613 f.
  • Walz, Dieter - Burgentour. | 1992
  • Wieczorek, Christine - Ergebnisse der archäologischen Untersuchung an der Burg Leisnig, in: Burgenforschung aus Sachsen 8. | 1996
Webseiten mit weiterführenden Informationen
Änderungshistorie dieser Webseite
  • [04.05.2017] - Bilder hinzugefügt.
  • [09.04.2014] - Umstellung auf das neue Burgenwelt-Layout.
  • [vor 2007] - Neuerstellung.
zurück nach oben | zurück zur letzten besuchten Seite Download diese Seite als PDF-Datei
Alle Angaben ohne Gewähr! | Die Bilder auf dieser Webseite unterliegen dem Urheberrecht! | Letzte Aktualisierung dieser Seite: 04.05.2017 [CR]